FMEA ist die offizielle Abkürzung von 'Failure Mode and Effects Analysis', was als Fehlermöglichkeits- und Einflussanalyse definiert wird. Es ist eine analytische Methode, mit der Zuverlässigkeiten bestimmt werden können. Mit der FMEA-Methode sollen Produktfehler nicht nur erkannt werden, sondern auch hinsichtlich bestimmter Kriterien, wie Kundenrelevanz, Entdeckungswahrscheinlichkeit oder Auftrittswahrscheinlichkeit bewertet werden. Eine solche Methode kommt häufig im Rahmen von Sicherheits- und Qualitätsmanagement  in Unternehmen zum Einsatz. So können Fehler vermieden und die technische Zuverlässigkeit, im Umkehrschluss, gesteigert werden. Besonders in den Phasen von Design und Entwicklung eines neuen Produktes ist der Einsatz FMEA-basierender Methoden hilfreich. Vor allem in der Automobilindustrie hat sich dieses Tool zur Fehlervermeidung und Reduzierung weitgehend durchgesetzt. Aber auch in der Luft- und Raumfahrt wird die FMEA-Methode immer häufiger eingesetzt. 

Wie funktioniert die FMEA-Methode?
Ziel der FMEA-Methode ist es Fehler zu vermeiden, statt sie nachträglich ausbessern zu müssen. Es geht um das Vorkorrigieren potentieller Schwachstellen eines neuen Produktes. Daher wird die FMEA-Methode auch häufig während der Entwicklung eines neuen Produktes eingesetzt. Gewonnene Erkenntnisse über Schwachstellen und Fehler wie Mängel im Entwurf selbst können somit unmittelbar umgesetzt werden. Nur so ist eine optimale Kosten-Nutzen-Balance möglich. Denn je später ein potentieller Fehler entdeckt wird, desto teurer wird es für das Unternehmen. 

FMEA-Arten
Grundsätzlich wird zwischen mehreren Arten der FMEA-Methode unterschieden. Im Design-FMEA liegt der Fokus auf Fehleroptimierung im Bereich Entwicklung und Konstruktion. Es soll eine erste Schätzung über die Fertigungseignung erstellt werden. Beim System-FMEA liegt der Fokus auf dem Zusammenspiel einzelner Teilsysteme und dem ermitteln potentieller Schwachstellen zwischen eben diesen. In der Hardware-FMEA werden Risiken im Bereich Hardware und Elektronik versucht zu ermitteln. In Gegensatz zur Software-FMEA werden Programmcodes auf Fehler untersucht. 

Die FMEA-Methode in der Praxis
Kommt die FMEA-Methode zum Einsatz, geht es in erster Linie darum ein Team zu bilden, das sich mit der jeweiligen Untersuchung und Analyse beschäftigt. Wichtig ist, dass die einzelnen Teammitglieder unterschiedliche Funktionen im Unternehmen repräsentieren und eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe gebildet wird. Besonders wichtig sind Vertreter aus den Bereichen Entwicklung, Konstruktion, Fertigungsplanung, Fertigungsausführung sowie Qualitätsmanagement. Ziel dieser Arbeitsgruppe ist es eine Risikobeurteilung zum zu prüfenden Produkt zu erstellen. Dabei werden potentielle Fehler aufgezeigt und in ihrer Dringlichkeit geordnet. 

Historisch Wissenswertes
Erstmals wurde eine FMEA-Methode im US-amerikanischen Militär eingesetzt, konnte ihr Einsatzgebiet aber schon bald ausweiten. Aufgegriffen aus dem Militärbereich wurde die FMEA-Methode zuerst in der Luft- und Raumfahrt, um anschließend auf die Automobilindustrie überzuschwappen. Hier hat sich besonders Ford einen Namen gemacht. Aber auch in anderen Feldern, deren Arbeitsprozesse vornehmlich systematisch ausgerichtet sind, findet die FMEA-Methode ihre Berechtigung. So wird sie im Bereich der Lebensmittelindustrie genauso genutzt wie im Anlagenbau und der Medizintechnik.

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